Mai 312017
 

Louis Stelter, Mitglied beim Imkerverein Frankenstein, hat beim letzten Imkertreffen einen Vortrag über die Problematik von verunreinigtem Wachs gehalten. Die Imkerkolleginnen und -kollegen waren sehr interessiert an diesem spannenden Thema.

Hier einige Auszüge aus dem Vortrag:

In 2016 wurden von vielen Imkern unerklärbare Brut- und Wabenschäden sowie größere Völkerverluste gemeldet. Was war zu sehen und was waren die Anzeichen für diese Verluste?

Mittelwand nach unten gerutscht

Anzeichen waren:

  • abgestorbene, verdeckelte Brut
  • abgerutschte Waben
  • sporadische Bestiftung
  • löchriges Brutfeld

Ursache dieser verrutschen Waben:

Größere Mengen verunreinigten Wachses wurden von einem großem Wachs-Umarbeiter angekauft, verarbeitet und in Umlauf gebracht. Verunreinigt war das Wachs mit außergewöhnlich hohen Mengen an:

  • Paraffin, Stearin (Säure) und mit Pestiziden

Die ImkerInnen, die ihr Wachs zu Mittelwänden umarbeiten lassen, vertrauen darauf, dass sie dann auch gute, nicht verseuchte Mittelwände erhalten. Aber es gibt für die Mittelwandhersteller keine Richtlinien, niemand kontrolliert, niemand prüft. D.h. es sind keine Normen, Richtlinien oder andere Regulatorien vorhanden!

Also Vorsicht:

  • Bienenwachs, das vermarket wird, ist kein „reines“ Bienenwachs, das Honigbienen zum Bau ihrer Waben absondern und sonst nichts.
  • „Rückstandsfrei“ heißt nicht „reines Bienenwachs“ (und umgekehrt)!
  • Vorsicht bei besonders günstigen Angeboten (auch teuer ist keine Garantie)
  • Vorsicht bei Umarbeitung kleiner Mengen!
    Bekomme ich wirklich (nur) eigenes Wachs zurück?
  • Vertraue ich dem Händler / den Prüfzertifikaten?

…kaufe ich weiter beim Händler meines Vertrauens?

…oder stelle ich in der Zukunft meine Mittelwände selbst her!