Im Zentrum unseres Einzugsgebietes gelegen und Namensgeber unseres Imkerverein – die Burgruine Frankenstein.
Foto: Helga Wilkendorf
Im Zentrum unseres Einzugsgebietes gelegen und Namensgeber unseres Imkerverein – die Burgruine Frankenstein.
Foto: Helga Wilkendorf
Die letzten Blüten des Hibiskus laden Hummeln zum Besuch. Sie werden so mit Blütenstaub bepuderte, dass man kaum glaubt, das sie noch zum Flug abheben können.
Foto: Ursula Vetter-Müller
Die Gruppe „Jung und Alt gemeinsam“ aus Seeheim besuchte auf ihrem Rundweg um die Märchenteiche den Imkerstand von Tino Westphal.
Hautnah erleben konnten die Wanderer ein Bienenvolk in seiner Beute und bekamen Einblick in den Aufbau eines Volkes, des Wabenbaus und der Arbeitsteilung eines sozialen Insektenstaates.
Fotos: NABU/Tino Westphal – Stefan Tischendorfer: Einführungs-Vorlesung vor der Exkursion |
Erklärung im Feld – sogar mit Riechprobe |
Gehörnte Mauerbiene – häufig zu sehen am Blütenhang |
Ein besonderes Erlebnis für 26 große und kleine Insektenliebhaber: die Wildbienen-Exkursion am Malchener Blütenhang. Bei perfektem Wildbienen-Wetter gab es zunächst eine kleine Einführungs-Vorlesung im Rondell vor der Bürgerhalle.
Wir lernen: es gibt über 240 Arten von Wildbienen an der nördlichen Bergstrasse.
Vorgeführt im Fangröhrchen: Gehörnte Mauerbiene, die auch im Obstbau zur Bestäubung eingesetzt wird und die Holzbiene. Letztgenannte überwintert als adliges Insekt und fliegt daher schon jetzt im Frühjahr. Sie bohrt Löcher in morsches Holz, wie es in alten Obstanlagen vorkommt- wenn man die alten Stämme stehen lässt!
Dann ging es ins Feld: Frühjahres-Seidenbiene, und Gehörnte Mauerbiene flogen in großer Zahl und wurden auch von den kleinen Insektenforschern gekeschert für die Bestimmung bei Stefan. Auffällig: die Blutbiene – eine parasitische Wildbiene, die über den Wohnungen anderer Wildbienen kreist auf der Suche nach der Gelegenheit, ihr Kuckucksei unterzuschieben. Immerhin 20% unserer Wildbienen nutzen die Versorgungsleistungen anderer Wildbienen für ihre Brut.
NABU-Seeheim und Imkerverein Frankenstein bieten eine Wildbienen-Exkursion am Malchener Blütenhang, den unsere Naturschutzjugend und unsere Wühlmausgruppen im Jahr 2012 im wahrsten Sinne des Wortes umgewühlt hat. Nachdem wir viel Zeit in das Gebiet investiert haben, möchten wir unseren Aktivisten, den Wühlmauseltern, fachlich interessiertem Publikum und diesmal besonders der lokalen Imker-community einige mit ihrem Einsatz geförderte Tierarten präsentieren.
Vorgeführt werden die Frühjahrsarten der Wildbienen an blühendem Bäumen und Sträuchern, wie z.B. Apfel, Kirsche, Schwarzdorn und Weißdorn.
Wir werden daher vom Treffpunkt an der Bürgerhalle Malchen ab 12 Uhr für zwei Stunden an blühenden Obstbäumen auf Bienensuche gehen. Offene Flächen in der Nähe, z.B. sonnenbeschienene Böschungen sind zur Demonstration förderlich.
Exkursionen dieser Art sind immer mit hohem Risiko verbunden, was das Wetter anbetrifft. Bei Nieselregen fällt die Exkursion aus, bei stark bedecktem Wetter oder sehr kühler Witterung wird nur vorgetragen mit einer Demonstration einiger ggf. zuvor gefangener Exemplare.
Leitung: Stefan Tischendorf
Anfahrt zur Bürgerhalle:
Bürgerhalle Malchen auf einer größeren Karte anzeigen
Der Natternkopf ist eine der häufigen blühenden Wildkräuter im NSG Kalksandkiefernwald „Bickenbacher Düne“. Die Binnendünen bei Seeheim mit ihren nährstoffarmen Standorten sind im Sommer von Blüten übersät und der Natternkopf ist eine hervorragende Nektarquelle.
Natürlich lauern hier auch Feinde: eine Krabbenspinne hat die im Verhältnis zu ihr riesige Honigbiene überwältigt.
Der NABU Seeheim biete im Frühjahr 2013 Exkursionen zu den Binnendünen um Seeheim und zusammen mit unserem Imkerverein Frankenstein eine Wildbienen Exkursion zum Blütenhang bei Malchen.
Neophyten als Bedrohung?
Eine Paddelwoche auf der Lahn mit den Kindern der Wühlmäuse bringt dem Imker eine Erkenntnis: das Indische Springkraut bedeckt die Lahn-Ufer inzwischen weitgehend auf der Strecke zwischen Wetzlar und Runkel.
Das Indische Springkraut, auch Drüsiges Springkraut, gilt als Neophyt, also eine Pflanzenart, die einheimische Arten aggressiv verdrängt. Das tut sie, sehr erfolgreich. Allerdings werde ich bei dem flächendeckenden Befund immer skeptischer, wenn von Bekämpfung die Rede ist: das scheint in der Fläche vollkommen aussichtslos und bei näherer Betrachtung auch wenig zielführend. Wie auf den Fotos unten gut zu erkennen ist, steht das Springkraut an den feuchten und nährstoffreichen Ufern der Lahn in direkter Konkurrenz zur Brennnessel. Würde das Springkraut mit riesigem Aufwand hier verdrängt, würde die Brennnessel zurückkommen. Viel gewonnen wäre damit nicht.
Nur im Einzelfall (Beispiel NSG Fuchswiese bei Seeheim) würde ich aus gutem Grund zum Schutz bestimmter Biotope, eingreifen. Punktuell ist das möglich und sinnvoll…
Neophyten als Pollen und Nektarspender
Ja, den Imker freut der Anblick von blütenbesuchenden Bienen- in dieser Jahreszeit gibt es immer weniger Blüten und tatsächlich scheinen Neophyten inzwischen sehr wichtige Pollen- und Nektarspender geworden zu sein. Das gilt wenigstens fürs Seeheimer Umfeld bei Kanadischer Goldrute und dem Indischen Springkraut.
Ich denke, wir sollten lernen, mit den „Neuankömmlingen“ umzugehen und sie weniger verteufeln.
Was denkt ihr?
Mehrere bienefreundliche Bäum bei Malchen erregten meine Aufmerksamkeit: von Honigbienen heftig umschwärmt stehen weisse Blüten, die entfern an Robinien erinnern jetzt Anfang August in voller Blüte.
Weiss jemand, um welchen Baum es sich handelt?
In einer Initiative lokaler Naturschutzverbände unter Beteiligung einiger unserer Vereinsmitglieder wurden im vergangenen Jahr Blühstreifen am Radweg Blütenhang zwischen Malchen und Seeheim angelegt. Die Förderung von Blühflächen als Bienen- und Augenweide für Spaziergänger, Schmetterlinge, Eigentümer und alle Naturliebhaber war ihre Motivation.
Foto links (Tino Westphal): – der Blühstreifen an der Alten Bergstrasse Ende Juli 2012. Nach einem Jahr zeigen sich auch die Blüten der mehrjährigen Kräuter. Schön zu sehen ist der Unterschied zwischen einer oft gemähten Wiese und dem Stückchen naturnaher Landschaft, in dem unsere Bienen auch im Spätsommer noch ihr Auskommen finden.
Mehr Infos: http://www.nabu-seeheim.de/aktionen-projekte/aktion-blumenwiese/
Foto Links: Wildblumen – hier blüht’s.
Im Jahr 2011 angelegt – in diesem Jahr trägt die Arbeit Früchte: der Blühstreifen an der Alten Bergstrasse zwischen Seeheim und Malchen steht seit dem Sommer in voller Pracht.
Ein schöner Erfolg.