Sep 182019
 

Wenn die meisten Menschen das Wort Wespen hören reagieren sie schon allergisch, Wespen bedeuten „nichts Gutes“, sie kommen, wenn man isst, setzten sich auf das Marmeladenbrot etc. soweit die Theorie.

In diesem Jahr hatten und haben wir Besuch von Wespen, aber halt die sahen anderes aus, hatten merkwürdige lange Beine beim Fliegen und wollten doch glatt in unser Bienenhotel einziehen, direkt neben der Bank in der man am Abend am besten sitzen konnte, Ob das eine gute Idee war.

Der Blick ins Buch beruhigte uns aber schnell wieder, es handelte sich nicht um die normalen Wespen, sondern um eine Feldwespe, angeblich friedlich und sie sollte auch nur ein kleines Nest bauen und kleine Spinnen und andere Insekten fressen. Also mal abwarten.

Dies ist besagtes Insektenhotel, es steht auch groß dran, also dachten sich die Feldwespen wohl, toll da ziehen wir ein, und in der Tat hatte noch kein Insekt vorher den Raum hinter den grünen Spalten genutzt. Die Feldwespen fingen also an ein Nest zu bauen, dieses blieb wieder aller Erwartung relativ klein. Die Wespen zeigten sich auch nicht sonderlich interessiert an den menschlichen Mitbewohnern auf der Terrasse.

Man akzeptierte die Ko-Habitation.

Schon bald konnte man bei einem vorsichtigen Blich in den Spalt sehen wie die Wespen auf ihren kleinen Papierähnlichen Waben saßen, sie knabberten im wahrsten Sinne des Wortes unser Vogelhaus und die Bank an, um Material zum Bauen zu finden, auch die deutlich hinterlassenen Fraßspuren duldeten wir, aus Neugier was noch alles passieren sollte.

Gelegentlich hielt eine Ausschau, leider war es unmöglich in den dunklen Spalt zu fotografieren.

Dann erfolgte der Auszug bzw. der erste Ausgang der Jung Wespen, sie wurden gefüttert und kümmerten sich um ihre Flügel. Alles ganz in Ruhe, alles ganz entspannt.

Bald werden sie das Nest verlassen. Dann werden noch Königinnenzellen gebaut, die ebenfalls etwas erhaben gebaut sind. Und diese Königinnen werden überwintern, irgendwo, vielleicht in unserem Insektenhotel und im nächsten Jahr wieder Nachwuchs produzieren.

Fotos: Heike Stumpf

Text: Helga Wilkendorf