Juli 042018
 

Wie in jedem Jahr, bitte auch dieses Jahr die Varroabehandlung nicht vergessen!

Jetzt, wo fast alle am abschleudern ihres Sommerhonigs sind oder bald abschleudern werden, ist der Zeitpunkt gekommen, die Völker gegen Varroa zu behandeln.

Am besten legt man für einige Tage (1-3) den Varroaschieber unter das Bienenvolk, um den Fall der Milben zu beobachten.

Hier suchen und zählen Friedel zusammen mit einigen ImkerkollegInnen die Milben auf dem Schieber.

Ein Beispiel für ein Bienenvolk im Frühjahr, mit wenig Milbenfall auf der Gemülleinlage

 

 

Am besten werden die Bienenvölker nach der Honigernte etwas angefüttert, um sicher zu gehen, dass es über der Brut einen schützenden Futterkranz gibt und die Säure die Bienenbrut nicht direkt angreifen kann..

Behandelt werden kann mit den verschiedensten Methoden, dem Liebig Dispenser, dem Nassenheider Professional, oder auch mit anderen Methoden wie Fläschchen und Schwammtuch.

Nassenheider

Liebig Dispenser

 

 

 

 

 

 

Mindestbehandlungsdauer 10-14 Tage mit 60% Ameisensäure ad us.vet.

Grundsätze der Behandlung mit Ameisensäure:

  • Unfallschutz beachten
  • Temperatur mind.15°C, max. 30°C; kein Regenwetter
  • Ideal: 20°C – 25°C
  • Dosierung auf Beutengröße anpassen
  • Ausreichend große Fluglochöffnung
  • Gemüll kontrollieren

Wichtig ist, dass die Völker überhaupt behandelt werden (auch eine biologische Variante, wie zum Beispiel die komplette Brutentnahme ist möglich) und dass die ausgewählte, angewandte Methode sicher beherrscht wird und die Imker gute Erfahrungen damit gemacht haben. Etwas auf das Wetter achten, am besten soll es nicht zu heiß, aber auch nicht zu kalt sein, damit die Ameisensäure gut verdampfen kann und das über den gewünschten Zeitraum. Bei großen Völkern sollte am besten zweimal behandelt werden.

Zwei Wochen nach der Behandlung mit Säure zeigt die Gemüllkontrolle den Befalls-grad der Völker an, je nachdem wie viele Milben am Tag fallen.

 

 

Sieht der Schieber so aus, gibt es ein echtes Varroaproblem.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier gilt es, so lange zu behandeln, bis nur noch ca. 5 Milben pro Tag natürlicher Weise fallen.

Ist die Behandlung erfolgreich durchgeführt, können die Völker aufgefüttert und für den Winter vorbereitet werden. Starke Völker können auf zwei Zargen überwintern, kleinere Völker drückt man am besten auf eine Zarge herunter.

Im Dezember, ca. 3 Wochen nach dem ersten Nachtfrost, sollten die Völker aus der Brut gegangen sein, dann kann die Winterbehandlung erfolgen.

Auch hier stehen mehrere Methoden zur Verfügung.

Beträufeln mit Oxalsäure, wenn das Volk in der Traube sitzt.

Bei höheren Temperaturen kann die Bienen auf den gezogenen Waben mit Milchsäure besprüht werden, andere Imker nutzen Thymol, weil sie die Bienen im Winter nicht stören möchten

 

 

 

 

 

 

 

 

Bilder und Text: Helga Wilkendorf