Neophyten da und dort – was tun?

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Aug 192012
 

Neophyten als Bedrohung?

Eine Paddelwoche auf der Lahn mit den Kindern der Wühlmäuse bringt dem Imker eine Erkenntnis: das Indische Springkraut bedeckt die Lahn-Ufer inzwischen weitgehend auf der Strecke zwischen Wetzlar und Runkel.

Das Indische Springkraut, auch Drüsiges Springkraut, gilt als Neophyt, also eine Pflanzenart, die einheimische Arten aggressiv verdrängt. Das tut sie, sehr erfolgreich. Allerdings werde ich bei dem flächendeckenden Befund immer skeptischer, wenn von Bekämpfung die Rede ist: das scheint in der Fläche vollkommen aussichtslos und  bei näherer Betrachtung auch wenig zielführend. Wie auf den Fotos unten gut zu erkennen ist, steht das Springkraut an den feuchten und nährstoffreichen Ufern der Lahn in direkter Konkurrenz zur Brennnessel. Würde das Springkraut mit riesigem Aufwand hier verdrängt, würde die Brennnessel zurückkommen. Viel gewonnen wäre damit nicht.

Nur im Einzelfall (Beispiel NSG Fuchswiese bei Seeheim) würde ich aus gutem Grund zum Schutz bestimmter Biotope, eingreifen. Punktuell ist das möglich und sinnvoll…

Neophyten als Pollen und Nektarspender

Ja, den Imker freut der Anblick von blütenbesuchenden Bienen- in dieser Jahreszeit gibt es immer weniger Blüten und tatsächlich scheinen Neophyten inzwischen sehr wichtige Pollen- und Nektarspender geworden zu sein. Das gilt wenigstens fürs Seeheimer Umfeld bei Kanadischer Goldrute und dem Indischen Springkraut.

Ich denke, wir sollten lernen, mit den „Neuankömmlingen“ umzugehen und sie weniger verteufeln.

Was denkt ihr?

Foto: Tino Westphal – Indisches Springkraut am Ufer der Lahn, hier in direkter konkurrenz zur Brennnessel.

Kanadische Goldrute am Waldweiher in Seeheimer mit höselnder Honigbiene

Das Indische Springkraut, auch Drüsiges Springkraut, gilt als Neophyt, also eine Pflanzenart, die einheimische Arten aggressiv verdrängt.

Die Goldrute bildet um Seeheim und am Blütenhang große Bestände auf Weiden und Brachland.